Ja, danke!

Eine Lebenseinstellung unter dieser Überschrift macht unser Leben reicher und glücklicher. Dankbarkeit ist eine Herzenseigenschaft. Sie gehört zu den wirksamsten Kräften, das Herz zu öffnen.
Es gibt Zeiten, in denen das Danken-können leichtfällt. Und ebenso gibt es Zeiten, in denen es schwerfällt, dankbar zu sein. Dankbarkeit können wir üben, und dieses Üben lohnt sich.
Beispielsweise wird empfohlen über mehrere Wochen jeden Abend 5 Aspekte des Tages aufzuschreiben wofür man danken möchte: Die Schönheit der Natur, das Dach über dem Kopf, eine nette Begegnung, Freundschaft, gegenseitiges Zuhören und Verstehen, eine gelungene Arbeit, oder auch schwierige Herausforderungen, an denen man wächst …. Später kann man die Übung erweitern, indem man sich etwas überlegt, wofür man noch nie gedankt hat.
Dies wird sich allmählich auf den Alltag auswirken, dass wir Dinge, die wir selbstverständlich nahmen oder nicht bemerkten, wahrnehmen, und dass unser Herz offener, leichter und froher wird. 
Wenn jemand das Schreiben nicht liegt, für den kann die Idee passen, sich 5 Eicheln in eine Hosentasche zu stecken und in jedem Moment, in dem man für etwas danken kann, sie in die andere Tasche zu schieben. Am Abend kann man nochmal revuepassieren lassen, welches „Danke“ mit den Eicheln verbunden war. Womöglich reichen sie bald nicht mehr aus. Das wäre ein Zeichen, dass sich die Wahrnehmung erweitert und geweitet hat, dass wir beachten, was um uns herum ist. Hilfreich ist es, unsere Gedanken genauer zu beobachten: Wie oft können wir an irgendeiner Sache oder Person nur das Negative und unsere Angst und Sorge sehen und ignorieren dabei alles andere. So übersehen wir die Vielschichtigkeit des Lebens und verengen unser Herz, werden angespannt. 
Wer Dankbarkeit als innere Haltung einübt, sie zu einer unterstützenden Gewohnheit werden lässt, sieht zugleich weitere Herzensfähigkeiten wachsen.
Wenn der Blick auf die Dinge auch das Dankenswerte sieht, nimmt das Vertrauen in das Leben zu und wir bewahren angemessene Relationen, Zufriedenheit im guten Sinne kehrt ein. 
Wenn uns bewusst ist, was uns täglich geschenkt ist, weit mehr, als wir selbst machen können, entsteht eine Balance von Empfangen und Geben. 
Wenn wir respektvoll und anerkennend auf die Welt, das Leben, die Menschen und uns selbst achten, werden wir entsprechend mit den Dingen und Menschen umgehen, die Wertschätzung steigt. 
Wenn wir die Intensität echter Dankbarkeit spüren können, vertieft sich die Freude und damit das Glücklichsein, denn ein dankbarer Mensch ist glücklicher, als ein undankbarer. 
Wenn wir die Gaben sehen, erahnen wir den letztlichen Geber aller Gaben – Gott.
In erprobter Weise sind wir allabendlich eingeladen, auf den Tag nochmal mit liebender Aufmerksamkeit zu schauen. Was ist mir heute alles geschenkt worden? Wir können mit Gott – wie mit einem guten Freund – ins Gespräch zu kommen, und dann den Tag, den wir aus Gottes Hand empfangen haben, vertrauensvoll in Seine Hand zurückgeben. Wer dies regelmäßig vollzieht – mit oder ohne Notizen und Eichel – wird mehr und mehr die Spuren Gottes im Lauf des Tages erkennen lernen.

Michaela Bremer

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