Mensch, 
wo bist du?

M?

Das tiefe Blau deiner Ozeane erzählt mir von deiner Sehnsucht nach mirund lockt mich ins Schweigen und Lauschen auf dein Wort, das nach mir fragt.
Immer wieder noch nach so langer Zeit, deine suchende Stimme so klagend, so zärtlich
Wo bist du, Mensch?

Du hast deinen Stern über uns aufgehen lassen, deine goldene Sonne 
als wolltest du unseren Planeten umkreisen, bis es uns einleuchtet,
dass wir die Gesetze deiner Schöpfung ins Gegenteil verkehren.
Bist zur Erde gekommen mit deinem immerwährenden Glanz,
wolltest uns krönen mit dem Ring deiner Treue, hast dich festnageln lassen auf dein JA.
Bist offen geblieben für eine Liebe, die tödliche Verletzungen davonträgt,
mit Rissen im Herzen und Blutspuren in einem Licht, das nicht trügen kann.

Bin eine farbige Gestalt, 
tauche auf vom untersten Rand mit einem Gewand aus Wasser und Blut.
In mir ist Atem und Bewegung, meine Mitte wieder zu finden mit ausgebreiteten Armen.
Werde eine Schale, leer und offen zum Bau des Erdenhauses.
Werde ein Fingerzeig für deinen Schriftzug des Lebens,
ein Schatten, der ins Licht tanzt,
ein Kreuz, das wie Luftblasen aufsteigt.
Zum Namen der über allen Namen ist und so heisst wie Du XP/ Christus Jesus

Lassen Sie sich ein auf das neue Hungertuch von misereor – es gibt viel zu entdecken; auf dem Bild, in unseren Gedanken und im Leben.
Der Textauszug stammt aus dem Meditationsheftchen zum Hungertuch, verfasst von Katharina Barth-Duran, Eppingen.

Mehr zum Hungertuch unter https://fastenaktion.misereor.de/hungertuch/

Utta Hahn

Bildnachweis: Das MISEREOR-Hungertuch 2019/2010 „Mensch, wo bist du?“ von Uwe Appold © MISEREOR

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